Antikörperantworten nach der dritten Impfung mit dem Moderna-Impfstoff oder dem Pfizer-BioNTech-Impfstoff bei Personen mit unterschiedlicher Immunsuppression. Open Forum Infectious Diseases
Die COVERALL (COrona VaccinE tRiAL pLatform)-Studie ist in die Schweizerische HIV-Kohortenstudie (SHCS) und Schweizerische Transplantationskohorte (STCS) eingebettet. In der ersten COVERALL-Studie wurde der Moderna-Impfstoff mRNA-1273 mit dem Pfizer-BioNTech-Impfstoff BNT162b2 hinsichtlich der Antikörperantwort nach der Grundimmunisierung mit zwei Impfdosen bei Personen mit unterschiedlichem Immunsuppressionsgrad verglichen. Es zeigte sich, dass der Moderna-Impfstoff mRNA-1273 dem Pfizer-BioNTech-Impfstoff BNT162b nicht unterlegen ist. Während Personen mit HIV eine gute Immunantwort mit genügend Antikörpern auf die Impfung erreichten, zeigten Organtransplantatempfänger unzureichende Antikörperantworten. Aufgrund dieser Ergebnisse empfahl das Schweizer Bundesamt für Gesundheit für diese Population eine dritte Impfung im Winter 2021/2022, um die Grundimmunisierung sicherzustellen und auf genetische Veränderungen, die Entstehung neuer Varianten und den lang anhaltenden Schutz der Patienten vorzubereiten.
In der vorliegenden Studie, COVERALL-2, wurden alle Teilnehmenden aus der ersten COVERALL-Studie eingeladen, die Antikörperantwort nach der dritten Impfung mit Moderna mRNA-1273 oder Pfizer-BioNTech BNT162b2 zu vergleichen.
Die Studie schloss Teilnehmende der SHCS und STCS ein, die in Übereinstimmung mit den nationalen Empfehlungen in der Schweiz eine dritte Dosis des Moderna-Impfstoffs mRNA-1273 oder des Pfizer-BioNTech-Impfstoffs BNT162b2 erhalten sollten. Die Teilnehmenden erhielten Blutproben vor der dritten Impfung und acht Wochen nach der Impfung.
Die Studie zeigte auf, dass der Moderna-Impfstoff mRNA-1273 (95,3%) im Vergleich zu Pfizer-BioNTech BNT162b2 (98,1%) nach der dritten Impfung eine Antikörperantwort aufwiesen, die nicht unterlegen ist. Dies war unabhängig vom Immunsuppressionsgrad der Personen. Die Studie hebt jedoch auch hervor, dass einige Organtransplantatempfangende immer noch unzureichende Antikörperantworten entwickeln konnten und somit Personen mit schwerer Immunsuppression trotz wiederholten Impfungen zur Population der besonders gefährdeten Personen gehören. Personen mit HIV hingegen zeigen insgesamt eine ausreichende Antikörperantwort auf.
Die Studie trägt dazu bei, das Verständnis darüber zu vertiefen, wie Impfstoffe bei Personen mit unterschiedlichem Immunsuppressionsgrad wirken und wie der Schutz vor SARS-CoV-2-Infektionen verbessert werden kann. Weitere Strategien wie neue Impfstoffe oder monoklonale Antikörper sollten für solche Nicht-Responder in Betracht gezogen werden.