Die Europäischen Richtlinien zur Behandlung von HIV äussern sich zur aktuellen Situation bezüglich COVID-19 und Menschen mit HIV.
Zusammenfassend wird auf folgende Punkte hingewiesen:
- Insgesamt besteht keine klare Evidenz für eine erhöhte Infektionsrate mit COVID-19 oder für häufigere Komplikationen bei Menschen mit HIV.
- Komorbiditäten, die zu einem schwereren Verlauf führen können (z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus oder chronische Lungenerkrankungen) sind bei Menschen mit HIV häufig und müssen optimal behandelt werden.
- Eine unbehandelte HIV-Infektion und eine CD4-Zellzahl <200/ul wird als Risikofaktor angesehen, obschon hierfür bisher keine klare Evidenz besteht.
- Die antiretrovirale Therapie soll nicht wegen COVID-19 umgestellt werden; die derzeit sehr unklaren Daten zur potentiellen Wirkung von HIV-Medikamenten gegen COVID-19 rechtfertigen keineswegs einen Wechsel der antiretroviralen Therapie.
- Die nationalen Richtlinien zur Prävention und Behandlung von COVID-19 sollen befolgt werden.
- Nützliche Links zu COVID-19 bei Menschen mit HIV finden sich am Ende des Dokumentes (inklusive Hinweisen zu Wechselwirkungen von COVID-19 Medikamenten mit antiretroviralen Substanzen).