SHCS

Swiss HIV Cohort Study

& Swiss Mother and Child HIV Cohort Study

Abela et al., Medikamentenresistenzen bei sozial benachteiligten Patienten und Patientinnen in der SHCS

21st October, 2021

Die Entstehung von Medikamentenresistenzen wird in der SHCS bei sozial benachteiligten Patienten und Patientinnen beobachtet.    Clinical Infectious Disease

Seit der Einführung der kombinierten antiretroviralen Therapie (cART) in den 90er Jahren in der Schweiz ist die Rate der erworbenen Arzneimittelresistenzen gegen HIV erfreulicherweise drastisch zurückgegangen. Die Alltagserfahrung zeigt jedoch, dass es weiterhin Menschen gibt, die mit HIV leben und bei denen das Risiko besteht, dass sie eine Resistenz gegen antiretrovirale Medikamente entwickeln – und das, obwohl sie Zugang zu cART und medizinischer Betreuung haben.

In dieser Studie wurde versucht, Faktoren zu identifizieren, die das Risiko für Arzneimittelresistenzen erhöhen. Mit diesem Wissen sollte es möglich sein, das mit einer Arzneimittelresistenz verbundene Therapieversagen und dessen Komplikationen (mehr Medikamente zur Kontrolle der HIV Infektion, häufigere medizinische Überwachung, reduzierte Lebensqualität) zu verhindern und somit die Patientenversorgung verbessern zu können.

Erfreulicherweise ist die Schweizerische HIV-Kohortenstudie (SHCS) sehr repräsentativ für die HIV-Epidemie in der Schweiz, da sie mehr als 75% der Patienten und Patientinnen umfasst, die in der Schweiz eine cART erhalten. Es wurden Personen untersucht, die seit 1996 ihre erste cART-Behandlung im Rahmen der SHCS begonnen haben und im Laufe der Behandlung eine Arzneimittelresistenz entwickelten. Diese Fälle wurden verglichen mit einer geeigneten Kontrollgruppe, in der sich keine Resistenzen entwickelt haben. Insgesamt wurden 115 Personen mit Arzneimittelresistenzen und 115 Kontrollpersonen einbezogen.

Um detaillierte Informationen über zusätzliche Parameter zu erhalten, die in der SHCS nicht routinemäßig erhoben werden, wurden die Krankenakten systematisch durchgelesen und analysiert.

Es konnte nachgewiesen werden, dass seit 1996 sehr wenige Resistenzen in der SHCS aufgetreten sind. Bei den beobachteten Fällen waren unter anderem Arbeitslosigkeit, Ko-Medikation mit Medikamenten gegen andere Infektionskrankheiten und psychische Erkrankungen signifikant mit Arzneimittelresistenz verbunden und wurden somit als wichtige Risikofaktoren identifiziert.

Obwohl unerwünschte Arzneimittelwirkungen unter cART dank neuer wirksamer Therapien sehr selten geworden sind, zeigt die Analyse, dass bei Menschen in sozial schwierigen Lebenssituationen oder mit psychischen Problemen ein erhöhtes Risiko für eine Arzneimittelresistenz besteht. Eine frühzeitige Erkennung und angemessene Unterstützung dieser Patienten und Patientinnen kann cART-Resistenzen und das daraus folgende Therapieversagen verhindern.

PubMed

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