2021

8. Dezember Hovaguimian et al., Langfristiges HIV-Infektionsrisiko bei Personen, die sich einer HIV PEP unterzogen haben


Langfristiges HIV-Infektionsrisiko bei Personen, die sich einer HIV Postexpositionsprophylaxe unterzogen haben.    Nature Communications

Die medikamentöse Postexpositionsprophylaxe (PEP) bezeichnet die Einnahme von drei antiretroviralen Medikamenten zur Verhinderung der Übertragung von HIV nach einer Exposition, meistens nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr. Obwohl die PEP eine etablierte Massnahme zur Verhinderung der HIV-Infektionen darstellt, sind die Erkenntnisse über das langfristige HIV-Infektionsrisiko bei Personen, welche eine PEP eingenommen haben, nach wie vor lückenhaft.

In dieser retrospektiven Datenverknüpfungsstudie haben wir das Auftreten von HIV-Infektionen bei 975 Personen untersucht, welche zwischen 2007 und 2013 am Universitätsspital Zürich eine Konsultation zur Abklärung einer PEP in Anspruch genommen haben. Mithilfe einer datenschutzfreundlichen statistischen Methode verknüpften wir diese 975 Datensätze mit den Datenbanken der Schweizer HIV-Kohortenstudie(SHCS) und der Zürcher HIV-Primoinfektionskohorte (ZPHI). Während dem oben erwähnten Zeitraum war in der Schweiz die HIV-Präexpositionsprophylaxe noch nicht verfügbar.

Die Kombination mehrerer Beobachtungsdatenbanken ermöglichte es uns, außergewöhnlich lange Nachbeobachtungsdaten zu erhalten und somit das langfristige Risiko für eine HIV-Infektion zu bestimmen. Wir konnten mit dieser Methode 22 HIV-Infektionen identifizieren, von welchen etwa die Hälfte mehr als vier Jahre nach der PEP-Konsultation diagnostiziert wurden.

Obwohl Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), nur 36 Prozent der Personen ausmachten, die eine PEP-Konsultation in Anspruch nahmen, traten alle 22 HIV-Infektionen in dieser Gruppe auf. Diese Ergebnisse sollten somit dazu führen, bei MSM nach einer ersten HIV-PEP frühzeitig eine Präexpositionsprophylaxe (PrEP) in Betracht zu ziehen.

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10. November Glass et al., Asymptomatische HIV Infektion und Behandlungsversagen


Haben Menschen mit HIV Infektion, welche zum Zeitpunkt des Therapiebeginns keine Krankheitszeichen haben, ein grösseres Risiko eines Behandlungsversagens?    Clinical Infectious Disease

In den letzten Jahren hat sich durchgesetzt, dass HIV-infizierte Menschen möglichst früh nach der Diagnose behandelt werden sollten. Diese Strategie wird auch «test and treat» also «testen und behandeln» genannt. Nun stellt sich die Frage, ob Menschen, welche positiv getestet worden sind, aber nichts von der HIV-Infektion spüren, also «asymptomatisch» sind, gleich gut auf die antiretrovirale Therapie ansprechen wie solche, die beim Behandlungsbeginn schon unter HIV-Komplikationen leiden.

Es ist vorstellbar, dass Menschen früh in der HIV-Infektion ohne Symptome weniger bereit für eine Therapie sein könnten, weil sie die nachteiligen Folgen des HIV für die Gesundheit noch nicht gespürt haben. Dies könnte dazu führen, dass sie die HIV-Medikamente weniger konsequent einnehmen: fehlende Therapietreue, auch Adhärenz genannt. Schlechte Adhärenz wiederum führt zum Versagen der Behandlung und häufig auch zur Bildung von Resistenzen des Virus gegen die HIV-Medikamente.

In der Studie innerhalb der Schweizerischen HIV Kohortenstudie (SHCS) wurden Therapietreue, Therapieerfolg und Resistenzentwicklung von HIV-Infizierten ohne Krankheitssymptome bei Behandlungsbeginn mit denen mit Krankheitssymptomen bei Behandlungsbeginn verglichen. Der Zeitraum des Therapiebeginns war zwischen 2003 und 2018.

Es wurden keine Hinweise gefunden, dass ein Behandlungsbeginn bei einer HIV-Infektion ohne Krankheitszeichen mit einer schlechteren Therapietreue oder einem höheren Risiko eines Behandlungsversagen einhergeht.

Seit 2010 war das Risiko eines Behandlungsversagens bei Behandelten ohne Krankheitszeichen sogar kleiner und Resistenzentwicklungen wurden bei asymptomatischen Personen bei Behandlungsbeginn weniger häufig beobachtet.

Zusammenfassend zeigt sich, dass die Art, wie wir in der SHCS die Frühbehandlung der HIV-Infektion durchführen, adäquat ist. HIV-infizierten Menschen, bei denen eine antiretrovirale Therapie begonnen wird, sind in der Schweiz unabhängig vom Stadium der HIV-Infektion für eine Behandlung bereit.

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21. Oktober Abela et al., Medikamentenresistenzen bei sozial benachteiligten Patienten und Patientinnen in der SHCS


Die Entstehung von Medikamentenresistenzen wird in der SHCS bei sozial benachteiligten Patienten und Patientinnen beobachtet.    Clinical Infectious Disease

Seit der Einführung der kombinierten antiretroviralen Therapie (cART) in den 90er Jahren in der Schweiz ist die Rate der erworbenen Arzneimittelresistenzen gegen HIV erfreulicherweise drastisch zurückgegangen. Die Alltagserfahrung zeigt jedoch, dass es weiterhin Menschen gibt, die mit HIV leben und bei denen das Risiko besteht, dass sie eine Resistenz gegen antiretrovirale Medikamente entwickeln – und das, obwohl sie Zugang zu cART und medizinischer Betreuung haben.

In dieser Studie wurde versucht, Faktoren zu identifizieren, die das Risiko für Arzneimittelresistenzen erhöhen. Mit diesem Wissen sollte es möglich sein, das mit einer Arzneimittelresistenz verbundene Therapieversagen und dessen Komplikationen (mehr Medikamente zur Kontrolle der HIV Infektion, häufigere medizinische Überwachung, reduzierte Lebensqualität) zu verhindern und somit die Patientenversorgung verbessern zu können.

Erfreulicherweise ist die Schweizerische HIV-Kohortenstudie (SHCS) sehr repräsentativ für die HIV-Epidemie in der Schweiz, da sie mehr als 75% der Patienten und Patientinnen umfasst, die in der Schweiz eine cART erhalten. Es wurden Personen untersucht, die seit 1996 ihre erste cART-Behandlung im Rahmen der SHCS begonnen haben und im Laufe der Behandlung eine Arzneimittelresistenz entwickelten. Diese Fälle wurden verglichen mit einer geeigneten Kontrollgruppe, in der sich keine Resistenzen entwickelt haben. Insgesamt wurden 115 Personen mit Arzneimittelresistenzen und 115 Kontrollpersonen einbezogen.

Um detaillierte Informationen über zusätzliche Parameter zu erhalten, die in der SHCS nicht routinemäßig erhoben werden, wurden die Krankenakten systematisch durchgelesen und analysiert.

Es konnte nachgewiesen werden, dass seit 1996 sehr wenige Resistenzen in der SHCS aufgetreten sind. Bei den beobachteten Fällen waren unter anderem Arbeitslosigkeit, Ko-Medikation mit Medikamenten gegen andere Infektionskrankheiten und psychische Erkrankungen signifikant mit Arzneimittelresistenz verbunden und wurden somit als wichtige Risikofaktoren identifiziert.

Obwohl unerwünschte Arzneimittelwirkungen unter cART dank neuer wirksamer Therapien sehr selten geworden sind, zeigt die Analyse, dass bei Menschen in sozial schwierigen Lebenssituationen oder mit psychischen Problemen ein erhöhtes Risiko für eine Arzneimittelresistenz besteht. Eine frühzeitige Erkennung und angemessene Unterstützung dieser Patienten und Patientinnen kann cART-Resistenzen und das daraus folgende Therapieversagen verhindern.

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29. September Greenberg et al., Klinische Ergebnisse von antiretroviralen Therapien mit zwei oder drei Medikamenten bei Menschen mit HIV


Klinische Ergebnisse von antiretroviralen Therapien mit zwei oder drei Medikamenten bei Menschen mit HIV.    Clinical Infectious Diseases

Die antiretrovirale Standardkombinationstherapie (cART) besteht in der Regel aus drei Medikamenten, die miteinander kombiniert werden, und sorgt für eine stabile Unterdrückung der HIV-Viruslast. Angesichts der ausgezeichneten Wirksamkeit und der hohen Potenz der neuen antiretroviralen Moleküle und um Langzeittoxizitäten zu vermeiden, wurde die Wirksamkeit von dualen Therapien kürzlich in mehreren randomisierten Studien untersucht. Bei dualen Therapien werden anstelle von drei Medikamenten nur 2 Medikamente miteinander kombiniert. Während sich die Kombinationen Rilpivirin/Dolutegravir und Lamivudin (oder Emtricitabin)/Dolutegravir in klinischen Studien als sehr wirksam erwiesen haben, um die Viruslast anhaltend zu unterdrücken, wurden diese Ergebnisse bisher nur in wenigen Kohortenbeobachtungsstudien bestätigt.

In der vorliegenden Studie untersuchten die Forschenden von RESPOND, der größten HIV-Kohorten-Kollaboration in Europa, die Häufigkeit klinischer Ereignisse bei fast 10’000 Personen, die mit HIV leben und in Behandlung sind. Hauptziel der Studie war es, die Sterblichkeit und die Häufigkeit anderer schwerer Komplikationen (opportunistische Erkrankungen, Krebs, Herz-Kreislauf-, Nieren- oder Lebererkrankungen) zwischen Personen mit Dualtherapie und cART zu vergleichen.

Während des Beobachtungszeitraums wurden 1’088 Teilnehmer (11 % der Studienpopulation) von einer cART auf die Dualtherapie umgestellt. Insgesamt wurden 619 schwerwiegende klinische Ereignisse registriert, wobei die häufigsten Ereignisse Todesfälle und nicht AIDS-bedingte Krebserkrankungen waren. Die Häufigkeit der schwerwiegenden Komplikationen war in beiden Behandlungsgruppen ähnlich, nachdem andere Faktoren, die das Ergebnis beeinflussen können, berücksichtigt wurden. Diese Studie bestätigt die guten klinischen Ergebnisse, die in den randomisierten Studien erzielt wurden. Die Studie trägt damit zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen bei, die für eine Behandlung mit der neuen Generation der Dualtherapie bei therapiestabilen, therapietreuen Patienten ohne Kontraindikationen sprechen.

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8. September Livio et al., Frauen haben ein höheres Risiko für eine Mehrfachmedikation und erhalten häufiger unangemessene Medikamente


Eine Analyse der Medikamentenverschreibungen bei älteren Menschen in der Schweizerischen HIV-Kohortenstudie zeigt, dass Frauen ein höheres Risiko für eine Mehrfachmedikation aufweisen und häufiger unangemessene Medikamente erhalten. 
Journal of Antimicrobial Chemotherapy

Die Lebenserwartung von Menschen, die mit HIV leben, hat sich dank der antiretroviralen Therapie deutlich erhöht. Infolgedessen steigt die Zahl der älteren Menschen, die mit HIV leben, kontinuierlich an. Ihre Behandlung ist aufgrund des Auftretens von altersabhängigen Begleiterkrankungen komplexer, was das Risiko einer Mehrfachmedikation, also der Einnahme von ≥ 5 Medikamenten, und folglich das Risiko für Arzneimittelwechselwirkungen erhöht. Zusätzlich können altersabhängige normale Körperveränderungen zu einer veränderten Beseitigung oder Wirkung einiger Medikamente führen, so dass deren Verabreichung bei älteren Menschen ungeeignet ist.

Diese Studie untersuchte die Häufigkeit, die Art und die Risikofaktoren für Probleme bei der Medikamentenverschreibung bei Personen ≥ 75 Jahre in der Schweizerischen HIV-Kohortenstudie.

Diese Beobachtungsstudie umfasste 175 Teilnehmende, überwiegend Männer (71%) mit einem mittleren Alter von 78 Jahren. Die Teilnehmenden hatten im Durchschnitt 7 Begleiterkrankungen, hauptsächlich Bluthochdruck (61% der Teilnehmenden), Nierenfunktionsstörungen (56 %), erhöhte Blutfette (44%), Beeinträchtigung der Hirnfunktionen (39%) und Knochenschwund (30%).

Probleme bei der Verschreibung von Medikamenten wurden bei 67% der Teilnehmenden festgestellt und betrafen hauptsächlich Nicht-HIV-Medikamente. Zu den aufgetretenen Problemen gehörten Dosierungsfehler (26%); Medikamente, die ohne klaren Nutzen verschrieben wurden (21%); ausgelassene Verordnungen (17%); unangemessene Medikamentenverordnungen für ältere Menschen (18%) und potenziell schädliche Arzneimittelwechselwirkungen (17%).

Die Risikofaktoren für Probleme bei der Medikamentenverschreibung waren das Vorliegen einer Mehrfachmedikation, Nierenfunktionsstörung, Behandlung mit Psychopharmaka und das weibliche Geschlecht. Letzterer Risikofaktor erklärt sich aus der Erkenntnis, dass bei Frauen eine Mehrfachmedikation tendenziell häufiger vorkommt und Frauen mehr unangemessene Medikamente, insbesondere Beruhigungsmittel wie Benzodiazepine, erhalten. Zahlreiche Studien zeigen geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Diagnose und Behandlung bestimmter Krankheiten: Zum Beispiel werden psychotrope und schmerzlindernde Medikamente häufiger an Frauen verabreicht. Diese Beobachtung könnte darauf zurückgeführt werden, dass Frauen häufiger einen Arzt aufsuchen und ihre Beschwerden häufiger äussern, was dazu führen kann, dass Ärzte ihnen mehr Medikamente verschreiben.

Zusammenfassend zeigt die Studie, dass Probleme bei der Verschreibung von Medikamenten bei älteren Menschen, die mit HIV leben, häufig sind und über das bekannte Problem der Medikamentenwechselwirkungen mit der antiretroviralen Therapie hinausgehen. Besondere Aufmerksamkeit sollte der Verschreibung von Medikamenten bei älteren Menschen gewidmet werden.

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18. August Kovari et al., Antiretrovirale Medikamente und Verkalkung der Herzkranzgefässe


Antiretrovirale Medikamente und Verkalkung der Herzkranzgefässe.   Clinical Infectious Disease

Verschiedene antiretrovirale Substanzen wurden in Studien mit einer koronaren Herzkrankheit, das heisst einer Verkalkung und Verengung der Herzkranzgefässe und Vorstufe eines Herzinfarktes, in Verbindung gebracht. Die Resultate der in den letzten Jahren durchgeführten Studien waren aber nicht einheitlich.

In der hier besprochenen Studie wurde bei 403 Teilnehmenden aus der Schweizerischen HIV-Kohortenstudie (SHCS), welche alle älter als 45 Jahre alt waren, eine Koronarangiographie durchgeführt. In dieser Untersuchung werden die Herzkranzgefässe mit Kontrastmittel dargestellt, so dass Verkalkungen und Verengungen durch Ablagerungen, sogenannten Plaques, sichtbar werden.

Es gibt verschiedene Arten von Ablagerungen: verkalkte, gemischte und nicht-verkalkte Plaques. Letztere sind am gefährlichsten, da diese Ablagerungen instabil sind, reissen können und dabei zu einem plötzlichen Gefässverschluss, einem Herzinfarkt, führen können.

In der vorliegenden Studie wurde zwischen verkalkten und nicht-verkalkten/gemischten Ablagerungen unterschieden. Mithilfe statistischer Analysen wurde ein Zusammenhang zwischen den am häufigsten verwendeten antiretroviralen Substanzen und den Ablagerungen gesucht.

Bei der Hälfte der Patienten (47%) fanden sich Ablagerungen. Von den 403 Teilnehmenden hatten 38% verkalkte Ablagerungen und 37% nicht-verkalkte/gemischte Ablagerungen. Dabei fand sich ein Zusammenhang zwischen der Einnahme von Abacavir und nicht-verkalkten/gemischten Ablagerungen.

Dieses Resultat unterstützt vorgängige Studien, welche einen Zusammenhang zwischen Abacavir und Herzinfarkt gezeigt haben. Abacavir sollte deshalb bei Personen mit HIV nur noch zurückhaltend und nach einer sorgfältigen Nutzen-Risikoabwägung eingesetzt werden.

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28. Juli Raffenberg et al., Auswirkung des Aufschubs einer antiretroviralen Behandlung während einer ganz frischen HIV-Infektion auf die Telomerlänge


Auswirkung des Aufschubs einer antiretroviralen Behandlung während einer ganz frischen HIV-Infektion auf die Telomerlänge.   Journal of Infectious Diseases

Menschen, die mit HIV leben, haben heutzutage ungefähr die gleiche Lebenserwartung wie die Personen ohne HIV. Dies ist vor allem dank der stetig weiterentwickelten HIV-Medikamente möglich, der sogenannten antiretroviralen Therapie (ART). Menschen mit HIV könnten heutzutage allerdings mehr an altersbedingten Erkrankungen wie zum Beispiel Schlaganfall, Diabetes mellitus, Osteoporose und koronarer Herzkrankheit erkranken als Menschen ohne HIV.

Für Alterungsprozesse im menschlichen Körper sind unter anderem nicht mehr ganz korrekt funktionierende Zellreparaturvorgänge in der Erbsubstanz (DNA) zuständig. Bestimmte körpereigene Eiweisse sind dafür zuständig, die DNA zu reparieren, damit keine fehlerhaften neuen Zellen und somit Erkrankungen entstehen. Es gibt aber noch andere Schutzvorrichtungen: Die sogenannten Telomere sind Endkappen der DNA auf den Chromosomen. Interessant ist, dass die Telomere im Laufe eines Lebens natürlicherweise immer kürzer werden. Von den Telomeren wird auch vermutet, dass sie, wenn sie überdurchschnittlich schnell kürzer werden, die Zellen überdurchschnittlich schnell altern. Kürzer werdende Telomere könnten somit altersbedingte Erkrankungen begünstigen oder sogar hervorrufen.

Man weiss, dass bei Menschen mit HIV die Telomere im Vergleich zu HIV-negativen Menschen kürzer sind. Es wird zudem vermutet, dass bei HIV-positiven Menschen ein Zusammenhang zwischen den kürzeren Telomeren und den möglicherweise früher auftretenden, altersbedingten Krankheiten (wie z.B. koronarer Herzkrankheit) bestehen könnte. Dass die Telomere bei Menschen mit HIV kürzer sind, könnte mit dem stark aktivierten Immunabwehrsystem des Körpers zusammenhängen. Gerade im frühesten Zeitraum kurz nach der HIV-Ansteckung ist das Immunsystem sehr aktiv und es zirkulieren im Körper viele Entzündungsstoffe als Reaktion auf den „Stress“, den die frische HIV-Infektion für das Immunsystem auslöst. Und es scheint, dass die Telomere in den ersten 1-2 Jahren nach der HIV-Ansteckung besonders schnell kürzer werden.

Die vorliegende Studie hat untersucht, ob es einen Unterschied in der Telomerlänge gibt, wenn der Patient oder die Patientin früh mit der ART beginnt. Mit dem frühen Beginn der ART könnte die Immunaktivierung gesenkt und damit vielleicht ein Schutz vor dem erwähnten Telomerlängen-Verlust erzielt werden.

In die Studie wurden 105 Patienten und Patientinnen aus der Schweizerischen HIV-Kohortenstudie eingeschlossen, bei denen eine ganz frische HIV-Infektion (Primoinfektion) diagnostiziert wurde. Diese Patient*innen wurden innert weniger Wochen nach HIV-Ansteckung diagnostiziert. Alle Patient*innen nahmen an der Zürcher HIV Primoinfektionsstudie (ZPHI) teil. Bei allen Patient*Innen wurde die Telomerlänge über 6 Jahre mehrere Male gemessen.

Im Durchschnitt wurde bei den Patient*innen die ART 6 Wochen nach der HIV-Ansteckung begonnen. Die Patient*innen wurden dann in 3 Drittel aufgeteilt, je nachdem ob die ART mit wenig Verzögerung, mit durchschnittlicher oder mit langer Verzögerung begonnen wurde: Konkret wurde die ART in diesen 3 Gruppen durchschnittlich 25 Tage nach HIV-Diagnose, nach 42 Tagen bzw. erst nach 60 Tagen begonnen.

Die Studie zeigte mehrere interessante Ergebnisse: Die Telomere waren in den 2 Gruppen, die „erst“ nach 42 bzw. 60 Tagen die ART begannen, bereits kürzer als bei dem Drittel der Patient*innen, die früh, also schon nach 25 Tagen mit der ART begannen.

Weiterhin zeigte die Studie, dass auch 6 Jahre später diejenigen Patient*Innen, die am wenigsten lang gewartet hatten mit dem Beginn von ART immer noch die längsten Telomere hatten (im Vergleich zu den 2 Dritteln der Patient*Innen, bei denen die ART erst später begonnen wurde).

Wurde die ART zwischenzeitlich unterbrochen (in den frühen 2000er Jahren wurde das nicht selten gemacht), war der günstige Effekt des frühen ART-Beginns auf die Telomerlänge nicht mehr zu sehen.

Wie gross war der ungünstige Effekt des „lange mit dem ART-Beginn warten“ auf die Telomere? Gemäss Einschätzung der Autoren war dieser Effekt gross. Konkret: Die Telomere waren in den 2 Gruppen, die „erst“ nach 42 bzw. 60 Tagen die ART begannen, über die Dauer der folgenden 6 Jahre gemittelt um 17-22% kürzer als bei dem Drittel der Patient*innen, die bereits nach 25 Tagen mit ART begannen. Dieser Effekt war etwa doppelt so gross wie der natürliche Effekt des Älterwerdens auf die Telomerlänge (8.2% kürzere Telomere pro 10 Jahre ältere Patient*Innen). Anders gesagt: ein schon nur ein paar Wochen späterer ART-Beginn während der HIV-Primoinfektion scheint den Körper doppelt so stark „altern“ zu lassen wie es im Verlauf von 10 Jahren passiert wäre.

Diese Ergebnisse unserer Studie bestanden weiter, nachdem die Autoren andere Einflüsse auf die Telomerlänge berücksichtigten, wie z.B. Rauchen, Alkoholkonsum, immunologische Werte, Höhe der HIV Viruslast, eine gleichzeitige Infektion mit Hepatitis C oder dem Cytomegalievirus usw. Die Daten scheinen also sehr zuverlässig und nicht zufällig entstanden zu sein.

Eine Einschränkung der Studie ist, dass fast nur weisse Männer untersuchten wurden, d.h. man sollte nur sehr zurückhaltend davon ausgehen, dass die Daten auch auf Frauen oder nicht-weisse Personen zutreffen.

Zusammenfassend deuten die Studienergebnisse darauf hin, dass die HIV-Primoinfektion schnell diagnostiziert werden sollten. Eine ART könnte, wenn sie rasch während der Primoinfektion begonnen wird, den bekannten, schnellen Telomerlängen-Verlust in den ersten Wochen der HIV Infektion reduzieren oder gar verhindern. Letzten Endes könnte man vermuten, dass ein früher ART-Beginn durch einen günstigen Effekt auf die Telomere, auch die möglichen negativen Auswirkungen von HIV auf die Alterung des Körpers und die damit verbundenen Krankheiten wie Herzinfarkte und Osteoporose reduzieren könnte.

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1. Juli Sculier et al., Wirksamkeit und Sicherheit von Dolutegravir + Emtricitabin zur HIV-Erhaltungstherapie im Vergleich zu antiretroviralen Standardkombinationen


Wirksamkeit und Sicherheit von Dolutegravir + Emtricitabin zur HIV-Erhaltungstherapie im Vergleich zu antiretroviralen Standardkombinationen: Ergebnisse der SIMPL'HIV-Studie, einer faktoriellen, randomisierten, Nicht-Unterlegenheit Studie.    PLoS Medicine

Die Vereinfachung der Behandlung von Menschen, die mit HIV leben, ist schon seit einigen Jahren das Thema diverser Studien. Die Vereinfachung umfasst die Verkleinerung der Anzahl und/oder der Dosis der antiretroviralen Medikamente sowie die Vereinfachung der medizinischen Überwachung bei gleichzeitiger Wahrung der Wirksamkeit, Sicherheit und Therapietreue sowie der Lebensqualität der Patienten.

Dolutegravir (DTG) ist ein hochwirksames Medikament zur Behandlung der HIV-Infektion. Es macht wenige Nebenwirkungen und wenig Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Aufgrund dieses günstigen pharmakologischen Profils kann es zusammen mit einer zusätzlichen Substanz in der dualen Therapie sowohl bei Patienten, die eine antiretrovirale Behandlung beginnen, als auch bei Patienten mit bereits unterdrückter Viruslast in der Erhaltungstherapie eingesetzt werden.

In der SIMPL'HIV-Studie haben die Forschenden die Zweifach-Kombination von DTG und Emtricitabin (FTC) als Alternative zur antiretroviralen Dreifach-Standard-Erhaltungstherapie in der Schweizerischen HIV-Kohortenstudie untersucht. Sie evaluierten auch eine Vereinfachung der ärztlichen Überwachung, indem sie die Anzahl der Bluttests reduzierten. Zudem konnten sich die Teilnehmenden die antiretroviralen Behandlungen an eine Adresse ihrer Wahl liefern lassen, die Bluttests außerhalb des Krankenhauses durchführen und per Telefon oder Video ärztlich überwacht werden.

Diese randomisierte, faktorielle Studie umfasste 188 Teilnehmende mit unterdrückter Viruslast unter Dreifach-Standardtherapie, unabhängig von der CD4-Zahl. Die Teilnehmenden erhielten entweder ein vereinfachtes Regime aus DTG+FTC oder setzten ihre aktuelle Behandlung fort. Sie erhielten eine vereinfachte medizinische Überwachung, wie oben beschrieben, oder setzten ihre standardmäßige medizinische Überwachung fort. Die Kombination DTG+FTC war bei der Aufrechterhaltung einer nicht nachweisbaren Viruslast während des gesamten 48-wöchigen Studienzeitraums ebenso wirksam (93,5 %) wie die Standardbehandlungskombinationen (94,7 %), auch bei Patienten mit niedrigen CD4-Werten. Somit steht fest, dass die Zweifach-Kombination DTG+FTC den Dreifach-Standardkombinationen nicht unterlegen ist. Die Nebenwirkungen waren gering und sowohl bei der vereinfachten als auch bei der Dreifach-Standard-Behandlungskombination gleichwertig. Die Forschenden beobachteten das Auftreten von sogenannten "Blips" (geringer Anstieg der Viruslast mit nachfolgend wieder unterdrückter Viruslast) unabhängig von der Behandlung, Dualtherapie oder Standard, ohne Folgen für die Patienten. Die Lebensqualität, die bereits zu Beginn der Studie als sehr zufriedenstellend angesehen wurde, verbesserte sich bei den Patienten und Patientinnen unter der dualen DTG+FTC-Therapie weiter.

Die Ergebnisse der SIMPL'HIV-Studie bestätigen somit die Wirksamkeit und Sicherheit von DTG-basierten Dualtherapien zur Therapievereinfachung bei Patienten mit nicht nachweisbarer Viruslast. Diese DTG+FTC-Kombination erweitert das Spektrum der bestehenden dualen Therapien.

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31. Mai Wan et al., Vererbbarkeit der HIV-1 Reservoir-Grösse und Veränderung unter langzeitunterdrückender ART


Vererbbarkeit der HIV-1 Reservoir-Grösse und Veränderung unter langzeitunterdrückender ART.    Nature Communications

Die antiretrovirale Therapie kann die durch HIV verursachte Mortalität und Morbidität stark reduzieren, muss hierzu aber lebenslang eingenommen werden. Der Grund hierfür ist, dass diese Therapie zwar die Vermehrung von HIV effizient stoppen kann, aber nicht zu einer vollständigen Elimination des Virus führt. Ein Teil der Viruspopulation bildet ein sogenanntes HIV-Reservoir, in welchem das Virus sich zwar nicht vermehrt, aber mehrere Jahre und sogar Jahrzehnte unter antiretroviraler Therapie überdauern kann.

Wird die antiretrovirale Therapie dann unterbrochen, setzt, ausgehend von diesem Reservoir, die Vermehrung von HIV und somit auch das Fortschreiten der Krankheit wieder ein. Das HIV Reservoir ist somit die grösste Hürde auf dem Weg zu einer vollständigen Heilung von HIV. Aus diesem Grund wird ein breites Spektrum von Ansätzen erforscht, um das Reservoir zu eliminieren oder dessen Aktivierung zu verhindern – allerdings bisher mit beschränktem Erfolg.

Die vorliegende Arbeit wurde im Rahmen der HIV-X Studie durchgeführt, welche in über 1000 Patienten der Schweizerischen HIV Kohortenstudie die Grösse und die langfristige Dynamik des HIV-Reservoirs unter antiretroviraler Therapie analysiert. Dies entspricht der grössten Population, in welcher Einflussfaktoren für Grösse und Dynamik des Reservoirs bestimmt wurden.

Basierend auf Analysen des Erbguts von HIV dieser Patienten, dem sogenannten viralen Genom, konnte gezeigt werden, dass dieses einen signifikanten Einfluss auf die Grösse des HIV Reservoirs hat und dessen Variabilität zu ungefähr 20% erklärt. Diese Ergebnisse deuten also darauf hin, dass der infizierende HIV-Stamm die Grösse des HIV-Reservoirs mitbestimmt und bei zukünftigen Bemühungen zur Heilung von HIV berücksichtigt werden sollte. Ausserdem bildet diese Arbeit die Grundlage für eine Erforschung der Mechanismen, durch welche das virale Genom die Grösse des Reservoirs beeinflusst, was wiederum zu neuen Impulsen für die Erforschung der Heilung von HIV führen wird.

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21. April Surial et al., Gewichtszunahme nach Umstellung von Tenofovir disoproxil auf Tenofovir alafenamid


Gewichtszunahme nach Umstellung von Tenofovir disoproxil (TDF) auf Tenofovir alafenamid (TAF)

Das Medikament Tenofovir ist aufgrund der ausgezeichneten Wirksamkeit und Verträglichkeit ein wichtiger Bestandteil der HIV Kombinationstherapien. Die früher weit verbreitete Form Tenofovir disoproxil fumarat (TDF) wurde mit einer Nierenerkrankung (der sogenannten proximalen renalen Tubulopathie) sowie der Entwicklung von Knochenschwund in Verbindung gebracht. Die neuere Formulierung Tenofovir alafenamid (TAF) verursacht diese unerwünschten Nebenwirkungen nicht. Deshalb wurde bei sehr vielen Menschen mit HIV die Therapie von TDF auf TAF umgestellt.

Frühere Studien bei Personen, die neu eine HIV-Therapie mit TAF begannen, wiesen darauf hin, dass TAF im Vergleich zu TDF möglicherweise mit einer stärkeren Gewichtszunahme und steigenden Blutfettwerten in Verbindung steht. Die hier besprochene SHCS Studie untersuchte 3‘484 Personen, die von einer TDF- auf eine TAF-basierte HIV Therapie wechselten, und verglich den Gewichtsverlauf mit 891 Personen, die eine Therapie mit TDF behielten. Nach 18 Monaten nahmen Personen, die von TDF auf TAF wechselten, deutlich stärker zu (1.7 kg) als diejenigen, die TDF behielten (0.7 kg). Dieser Effekt zeigte sich in allen Untergruppen der Studie und war mit allen HIV Kombinationsbehandlungen nachweisbar. Von den Personen, die zu Beginn der Studie ein normales Gewicht hatten, entwickelten unter TAF 13.8% Übergewicht oder eine Adipositas, verglichen mit 8.4% unter TDF. Zugleich kam es zu einem Anstieg der Blutfettwerte bei den Studienteilnehmern, die von TDF auf TAF wechselten. Die Frage, ob diese Stoffwechselveränderungen zur vermehrten Entwicklung von Diabetes führen können, konnte aufgrund des zu kurzen Untersuchungszeitraumes nicht eindeutig beantwortet werden.

Diese Studie zeigt, dass dem Problem der Gewichtszunahme und den begleitenden Stoffwechselveränderungen bei der Umstellung auf TAF vermehrte Aufmerksamkeit zu schenken ist. Anstelle einer vorbehaltlosen Umstellung von TDF auf TAF müssen die Vorteile einer besseren Nierenverträglichkeit und des Vermeidens von Knochenschwund mit den Nachteilen einer möglichen Gewichtszunahme und erhöhten Blutfettwerten in einer individualisierten Beratung abgewogen werden. In kommenden Studien gilt es, die genauen Mechanismen dieser Stoffwechselveränderungen und deren Auswirkungen auf das Auftreten von Herzinfarkten oder Diabetes zu untersuchen. Denn das Ziel ist es, Menschen mit HIV langfristig eine erfolgreiche Therapie ohne negative Auswirkungen anbieten zu können.

Video mit Erläuterung des Autoren der Publikation

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21. April HIV- und Aidsforschung: Erfolgsstory gesichert


Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) unterstütz die Schweizerische HIV-Kohortenstudie (SHCS) finanziell seit 2000.

Sie hat gerade entschieden, die SHCS weiterhin zu unterstützen und ihr für die Zeit von Juli 2021 bis Dezember 2024 den Betrag von 8,75 Millionen Franken zugesichert.

Die Universität Zürich hat zu dieser erfreulichen Nachricht einen Artikel verfasst.
News Universität Zürich

3. Februar Kusejko et al., Komplexe Interaktion zwischen Tuberkulose-Infektion und HIV


Komplexe Interaktion zwischen Tuberkulose-Infektion und HIV.    PLoS Biology

Leiden Menschen an mehreren Infektionskrankheiten, haben diese untereinander immer eine Wechselwirkung. So auch bei HIV-Patientinnen und Patienten: Sind sie zusätzlich mit Tuberkulose infiziert, können sie das HI-Virus besser kontrollieren und es treten seltener opportunistische Infektionen auf. Das haben Forschende aus der Schweizerischen HIV Kohortenstudie (SHCS) in einer Studie erstmals nachgewiesen.

Fast 30 Prozent der Menschen weltweit sind irgendwann im Verlauf ihres Lebens dem Mycobacterium tuberculosis (MTB) ausgesetzt. Bei der Mehrheit der Infizierten bricht die Krankheit aber nie aus. Dabei spricht man von «schlafenden» oder als Fachbegriff von einer latenten Tuberkulose-Infektion. Es ist zwar bekannt, dass eine unkontrollierte HIV-Infektion ein Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Tuberkulose ist; die Wirkung der zugrundeliegenden latenten Tuberkulose-Infektion auf den Verlauf der HIV-Erkrankung ist jedoch weniger gut charakterisiert. Forscherinnen und Forscher aus der SHCS haben diese nun genauer untersucht.

Dazu haben sie alle Teilnehmenden der Schweizerischen HIV-Kohortenstudie, die irgendwann mal auf Tuberkulose getestet wurden, in drei Gruppen unterteilt:
    • nicht Infizierte,
    • latent Infizierte oder
    • aktiv Infizierte

Insgesamt hatten fast 14'000 Patientinnen und Patienten einen dokumentierten MTB Test in der SHCS Datenbank, davon waren 840 (6%) latent mit MTB infiziert und 770 (5.5%) entwickelten eine aktive MTB Infektion. Mittels statistischen Berechnungen wurde dann die HI-Viruslast dieser Personen festgestellt. Die Forscherinnen und Forscher konnten so nachweisen, dass unbehandelte HIV-Patientinnen und Patienten, welche latent mit MTB infiziert sind, eine tiefere Virenlast der HI-Viren haben, als HIV-Patientinnen und Patienten, die nicht latent mit MTB infiziert waren. Zudem hatten Patientinnen und Patienten mit einer latenten MTB Infektion eine kleinere Chance, eine opportunistische Infektion wie einen Pilzbefall des Mundes oder eine Zungenveränderung verursacht durch das Epstein-Barr Virus zu erleiden.

Die Resultate dieser Studie zeigen exemplarisch, wie komplex Wechselwirkungen zwischen zwei Infektionskrankheiten sein können. Bei Wechselwirkungen von einer Infektion mit einer unabhängigen anderen Infektion spricht man von heterologer Immunität, ein Phänomen, welches momentan weltweit erforscht wird. Zudem zeigt die Studie, dass HIV-Positive mit einer latenten MTB Infektion eine tiefere HI-Viruslast und weniger opportunistische Infektionen haben. Eine latente MTB Infektion könnte also eine schützende Wirkung für andere Erkrankungen haben. In den nächsten Schritten werden die Forschenden versuchen, den durch die Mykobakterien vermittelten Stimulus des Immunsystems therapeutisch zu nützen, zum Beispiel um Impfantworten zu verbessern oder das latente HIV Reservoir – die grosse Hürde für eine Heilung – beeinflussen zu können.

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